Hammer- und Krallenzehen-Korrekturen
Die Fehlstellung der Kleinzehen entwickelt sich mit zunehmendem Alter. Wie beim Hallux valgus, spielt auch hier das moderne Schuhwerk und die Vererbung eine wichtige Rolle. Auch die Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und periphere Nervenerkrankungen können zur Entstehung von Zehendeformitäten beitragen. Durch muskuläre Veränderungen kommt es zu Dysbalancen zwischen den streckenden und beugenden Sehnen und Muskeln. Anfangs sind die entstehenden Deformitäten mit Überstreckung im Grundgelenk und Beugung im Mittelgelenk noch passiv redressierbar, später werden die Gelenke in den Fehlstellungen kontrakt.
Einerseits kommt es zu schmerzhaften Überlastungen im Bereich der Grundgelenke am Vorfussballen, andererseits bilden sich im geschlossenen Schuh schmerzhafte Schwielen über den prominenten Arealen. Je nach Ausprägung der Deformität und Stärke der Schmerzen muss zwischen einer konservativen und einer operativen Behandlung abgewogen werden. Infrage kommt die Versorgung mit einem Schuh mit entsprechend weitem Zehenraum und einer Weichbettung mit entsprechenden Ausmuldungen oder auch der Einsatz von Silikonhülsen und Spacern an den Zehen selbst. Operativ werden Sehnen verlängert oder transferiert, Mittelgelenke korrigierend versteift, kontrakte Grundgelenke gelöst und wieder zentriert. Zur Heilung in korrigierter Stellung ist die temporäre Fixation mit einem Draht erforderlich. Dieser wird nach 4 Wochen problemlos bei einer Kontrolle entfernt.